Distraktionsosteogenese

Das Verfahren der Distraktionsosteogenese ermöglicht eine Knochenneubildung nach Abschluss des Knochenwachstums, sodass ein Gewebeersatz am Defektort erfolgt, ohne dass eine dauerhafteTransplantation von Fremdmaterial erforderlich ist. Dabei versteht man unter der Distraktionsosteogenese die Neogenese von Knochen zwischen zwei von Gefäßen durchzogenen und in Stufen auseinander bewegten Knochenoberflächen, die zuvor osteotomiert wurden [3].

Die auf die Knochenenden einwirkenden Distraktionskräfte führen zu einer Dehnung des umliegenden Weichteilgewebes, der Nerven und der Muskulatur. Die Spannung induziert eine Neohistogenese, also eine Gewebevermehrung. Diese adaptive Entwicklung bildet insbesondere im Gesichtsbereich die Basis einer optimalen Ästhetik, die durch andere chirurgische Techniken nicht erreicht werden kann. Der Distraktionsosteogenese liegen die folgenden Prozesse zugrunde [58]:

  • Osteotomiedes zu verlängernden Knochens unter Erhalt der Vaskularisation
  • stabile externe Fixation
  • Latenzzeit von sieben Tagen / Entwicklung eines deformierbaren Kallus
  • Distraktionsphase (1 mm / Tag in mehreren Schritten)
  • Konsolidierungsphase, Reifung des neu entstandenen Knochens

Die Distraktionsosteogenese kommt in der dentalen Chirurgie erfolgreich zur Anwendung. So konnten Chiapasco et al. zeigen, dass die Langzeiterfolgsrate von Implantaten in einem distrahierten Oberkieferknochen nahe 100 Prozent liegt [25].

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